Bang, Herman
(1857-1912)
Autor, der wahrscheinlich 1910 bei der Regia Kunstfilms einmal Regie geführt
hat. Glaubt man Peter Nansen (“Film-Teatrene og Literaturen” [‘Kronik’]. In: Politiken,
13.3.1913), so hatte Bang noch vor seinem Tod zwei-drei Adaptionen eigener Werke
geplant, u.a. seines Romans Tine (1889).
Seine Erzählung De fire Djævle (1890) wurde jedenfalls in der Stummfilmzeit
gleich dreimal verfilmt, nämlich 1911 von der Kinografen nach einem Drehbuch von Carl
Rosenbaum (Reg.-Nr. 942), 1920 von A.W. Sandberg in Deutschland nach dem gleichen
Drehbuch unter dem Titel Die Benefiz-Vorstellung der vier Teufel (Primus-Film 1920:202),
und schließlich 1928 in den USA von Friedrich Wilhelm Murnau unter dem Titel Four Devils
(Fox Film; das Drehbuch schrieb Carl Mayer). Auch Bangs Roman Mikaël (1904) wurde gleich
zweimal adaptiert, einmal 1916 in Schweden unter dem Titel Vingarne von Mauritz Stiller,
der auch zusammen mit Axel Esbensen das Drehbuch schrieb (Svenska Biografteatern
1916/25), und dann 1924 in Deutschland unter dem Titel Michael von Carl. Th. Dreyer, der
zusammen mit Thea von Harbou ebenfalls für das Drehbuch verantwortlich zeichnete (Ufa,
Abteilung Decla-Bioscop 1924:364). Wie Dreyer am 15.11.1924 in Politiken erzählte
("Før -. Carl Th. Dreyer fortæller om 'Mikaël'"), ging die Wahl von
Mikaël auf einen Wunsch Pommers, des Generaldirektors der UFA, zurück. Die Verhandlungen
um die Verfilmungsrechte hatten bereits 1921 begonnen, sich dann jedoch in die Länge
gezogen.
Vgl. auch Arnold Hending: Herman Bang og Film. Kbh: Kandrup & Wunsch, 1957, über
diese und spätere H.B.-Verfilmungen, sowie zu den Verfilmungen von Mikaël: Casper
Tybjerg: "Sandhedens masker. Herman Bang, Stiller, Dreyer". In: Kosmorama 234
(2004), 39-64.
Erhaltene Drehbücher:
Literaturhinweise:
Siehe auch Dansk skønlitterært forfatterleksikon, Dansk
Forfatterleksikon. Biografier, Dansk biografisk leksikon, Kraks Blå Bog 1911 und die
Seiten zu Herman Bang im Arkiv for Dansk Litteratur.